Janna und Peter verantworten als Business Manager gemeinsam den Geschäftsbereich AgriTech bei slashwhy. Warum die beiden so committed zu dieser Branche sind, was die beiden und ihre Crew antreibt und wie genau slashwhy den Kunden aus der Landwirtschaft und Landtechnik dabei hilft, die aktuellen Herausforderungen der Branche zu meistern, haben wir in einem Interview besprochen.
Janna und Peter, ihr leitet die AgriTech-Crew bei slashwhy. Bitte stellt euch doch einmal vor!
Was versteht ihr denn unter AgriTech? Könnt ihr beispielhaft ein paar Kunden nennen, mit denen wir zusammenarbeiten?
Peter: Gerne! Unsere Kunden sind überwiegend Landtechnik-Unternehmen, wir arbeiten aber auch für Hersteller von Farmmanagement-Systemen. AgriTech steht für die Integration von Technologien in der Landwirtschaft, in die Systeme und Maschinen, die dort eingesetzt werden. Wir als Software-Dienstleister helfen unseren Kunden dabei, diese Systeme und Maschinen sowie die dazugehörigen Prozesse weiter zu optimieren. Wir entwickeln individuelle Software für den Agrar-Sektor - von Embedded-Systemen bis hin zu komplexen IoT-Anwendungen bieten wir maßgeschneiderte Software-Lösungen.
Janna: Wir dürfen nicht alle unsere Kunden namentlich nennen, aber einige renommierte Unternehmen gehören dazu, beispielsweise CLAAS, GRIMME oder 365FarmNet. Mit diesen Kunden arbeiten wir seit vielen Jahren eng und partnerschaftlich zusammen.
Die AgriTech-Crew bei slashwhy ist also mit AgriTech-Kunden aus der Region gewachsen. Ist die AgriTech-Branche denn aus euer Sicht weiterhin ein Wachstums- und Zukunftsmarkt?
Janna: Absolut! Themen wie Smart Farming, Vertical Farming oder Agri-PV sind nur einige der vielen Innovationsthemen, die noch in den Kinderschuhen stecken und an denen intensiv geforscht wird. Die Hochschule Osnabrück hat beispielsweise einen eigenen Bereich, in dem Robotik im landwirtschaftlichen Kontext eingesetzt wird und Feldversuche, zum Beispiel mit dem Agrotech Valley, stattfinden. Es gibt ein riesiges Potenzial, coole Dinge zu tun – etwa im Bereich Sensorik, der Auswertung von Satellitendaten oder Künstlicher Intelligenz. Das ist ein Markt, in dem wir mit Digitalisierung noch viel bewirken können, und viele Dinge stehen erst am Anfang.
Peter: Die Branche steht aber auch generell vor sehr großen Herausforderungen: Bedingt durch den Klimawandel und die Degradation der Böden wird die nutzbare Agrarfläche knapper. Gleichzeitig haben wir aber auch eine wachsende Weltbevölkerung. Hier kann Digitalisierung ein enormer Hebel sein, um die Nutzung der Flächen zu optimieren. Gute digitale Lösungen können Landwirt:innen helfen, präziser zu planen, Saatgut, Düngung und Spritzmittel präziser auszubringen und so Kosten zu senken und den Ertrag pro Hektar zu steigern. Es geht um Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit.
Janna: Viele, die die Landtechnik-Branche nicht gut kennen, haben manchmal eine falsche Vorstellung und denken bei Landmaschinen nur an Eisen und Stahl. Aber Digitalisierung ist ein ganz großes Thema im AgriTech-Bereich. Hardwareseitig ist das Innovationspotenzial irgendwann ausgereizt. Die Software hingegen wird immer mehr zum Innovationsmotor und Differenzierungsfaktor für die Hersteller. Wie können die Maschinen smarter und effizienter werden?
Wer slashwhy kennt, weiß, dass wir uns als purpose-driven Company verstehen. Was ist denn euer Purpose als AgriTech-Crew?
Peter: Unser Purpose als AgriTech-Crew ist es, einen kleinen Beitrag zur Ernährung der Welt zu leisten. Oder vielleicht auch einen größeren. Wer weiß das schon? Als Software-Dienstleister setzen wir auf digitale Innovationen, um Effizienz, Nachhaltigkeit und Qualität entlang der gesamten Agrar- und Lebensmittel-Wertschöpfungskette zu verbessern. Das verbindet uns mit unseren Kunden und vielen anderen Akteuren in der Branche. Es ist ein großartiges Gefühl, zu wissen, dass unsere Arbeit zu einem höheren Ziel beiträgt.
Janna: Hinzu kommt, dass die Kolleg:innen in unserer Crew teils einen landwirtschaftlichen Background oder eine andere Verbindung zur Landwirtschaft mitbringen. Einige haben Agrarwissenschaften studiert, andere kommen direkt vom Hof. Die sprechen auch unabhängig vom aktuellen Entwicklungsprojekt über Trends, oder über den neuen Schlepper, den Fendt gerade rausgebracht hat. Ich glaube, dass unsere Kunden das sehr schätzen, dass wir Menschen im Team haben, die im übertragenen Sinne den „Stallgeruch“ mitbringen. Das ist natürlich kein Muss! Wir haben auch Kolleg:innen, die einfach nur großartige Software entwickeln wollen und das auch können. Aber insgesamt ist die Identifikation mit der Branche und unserem Purpose bei uns im Team sehr hoch. Unsere Projekte sind meist sehr langfristig angelegt, und da ist diese Identifikation einfach wichtig.
Über die bestehenden Kunden und das dedizierte AgriTech-Team konntet ihr eine Branchen-Expertise aufbauen. Was können die Kunden hier von euch erwarten?
Peter: Unsere Kunden haben natürlich die tiefgreifende Expertise in ihrer eigenen Domäne. Sie kennen ihre Maschinen am besten. Was wir seitens slashwhy mitbringen, ist vor allem die Technologie- und Methoden-Expertise. Eine unserer Stärken besteht aber wirklich darin, uns in konkreten Projekten sehr schnell domänenspezfischen Wissen anzueignen und die meist komplexen Herausforderungen unserer Kunden zu verstehen. Über die langjährigen Partnerschaften mit mehreren Kunden haben wir außerdem ein tiefes Verständnis für die Agrar- und Food-Industrie aufbauen können, einschließlich technologischer Herausforderungen und Branchentrends.
Janna: Unseren Kunden ist auch nicht allein die Branchen-Expertise im Bereich AgriTech wichtig. Bei slashwhy sind wir so aufgestellt, dass wir in den Crews einen Branchenfokus haben. So gibt es neben der AgriTech-Crew weitere Crews mit Spezialisierungen, zum Beispiel auf HealthTech, CleanTech oder Consumer Electronics. In unseren sogenannten Chaptern und Communities of Practice findet ein branchenübegreifender Austausch statt. So schauen wir immer über den Tellerrand hinaus, wovon unsere Kunden enorm profitieren.
Was sind denn typische Herausforderungen bei Landtechnik-Unternehmen, bei denen slashwhy als Entwicklungspartner helfen kann?
Peter: Dazu gehört beispielsweise die saisongetriebene Entwicklung. Es gibt feste Zeitfenster, in denen ein Produkt fertig werden muss, weil es nur dann verprobt werden kann. Wir sind da beispielsweise an Erntezeiten gebunden. Wenn wir dieses Zeitfenster verpassen, verzögert sich das Projekt um ein ganzes Jahr. Wollte der Kunde das Produkt vielleicht auch auf der Agritechnica als Innovation zeigen, verliert er im Worst Case vielleicht sogar zwei Jahre, weil diese Leitmesse nur alle zwei Jahre stattfindet. Wir haben bei slashwhy gute Forecast-Möglichkeiten entwickelt, die den Kunden helfen, rechtzeitig Entscheidungen zu treffen, welche Features in ein Release sollen und welche nicht. Transparenz ist hier ganz, ganz wichtig.
Janna: Ein weiteres Thema ist die Schnittstellenkommunikation. Landwirt:innen nutzen Maschinen verschiedener Hersteller, die miteinander kommunizieren müssen. Hier kommt der ISOBUS-Standard ins Spiel. Das ist ein Protokoll, das die Kommunikation zwischen Schlepper und Anbaugerät ermöglicht. Wir reden davon, dass ein Anbaugerät von AMAZONE beispielsweise mit einem Schlepper von John Deere kommunizieren und Daten austauschen soll, und das nicht nur von Maschine zu Maschine, sondern auch über die Cloud, damit diese Daten den Anwender:innen digital auch in anderen Systemen zur Verfügung stehen.
Peter: Eine weitere Herausforderung ist, dass wir in der Landtechnik viel längere Produktlebenszyklen haben als in anderen Bereichen, aber auch lange Entwicklungszyklen von nicht selten mehr als fünf Jahren. Maschinen müssen über Jahrzehnte funktionieren, und die Software muss entsprechend gewartet und aktualisiert werden. Das erfordert eine nachhaltige Entwicklungsstrategie, wenn parallel Software für mehrere Gerätegenerationen entwickelt werden muss.
Janna: Ein weiterer Punkt ist die fehlende oder instabile Internetverbindung auf dem Feld. Unsere Systeme müssen auch offline zuverlässig funktionieren und Daten synchronisieren, sobald wieder eine Verbindung besteht. Das ist essenziell für die Einhaltung von Dokumentationspflichten.
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