vonJohannes Kasch & Niklas TüpkerinCleanTech

Sind erneuerbare Energien tatsächlich unzuverlässig?

Kaum ein Vorurteil hält sich so hartnäckig wie dieses: Erneuerbare Energien seien unzuverlässig, zu wetterabhängig, zu schwankend, nicht grundlastfähig. Diese Kritik begegnet Energie-Expert:innen immer wieder, ob im beruflichen Kontext oder im privaten Gespräch.

Doch sie basiert auf einem überholten Verständnis davon, wie moderne Energieversorgung funktioniert. Während fossile Kraftwerke jahrzehntelang für planbare Leistung standen, erfordert die Energiewende ein neues Denken: Verlässlichkeit entsteht heute durch das intelligente Zusammenspiel vieler Quellen, gesteuert durch virtuelle Kraftwerke, Speichertechnologien und digitales Energiemanagement.

In der neuen Folge unseres Interviewformats "Software Schnack" sprechen Johannes Kasch aus dem B2B-Marketing-Team und Niklas Tüpker aus der CleanTech Crew darüber, wie sich dieser Mythos durch Software widerlegen lässt. Sie beleuchten aktuelle Entwicklungen in der Energiewirtschaft, zeigen Praxisbeispiele aus Kundenprojekten und machen deutlich, warum digitale Technologien eine zentrale Rolle für die Zukunftsfähigkeit und Akzeptanz eines modernen Energiesystems spielen.

Man kann sich das virtuelle Kraftwerk wie den Dirigenten eines Orchester vorstellen: Jede Energiequelle spielt ihr eigenes Instrument. Mal laut, mal leise, mal gar nicht. Erst durch die richtige Abstimmung entsteht ein harmonisches Zusammenspiel. Und genau dafür sorgt Software: Sie erkennt, wo Strom entsteht, wo er gebraucht wird, und wie er effizient verteilt oder zwischengespeichert werden kann.”

Niklas Tüpker, Business Manager CleanTech bei slashwhy

Batteriespeicher: So wird Stromverfügbarkeit planbar

Ein oft genanntes Gegenargument zur Energiewende lautet: „Was passiert, wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint?“ Die Antwort: Dann übernimmt ein Batteriespeicher.

Moderne Energiespeichersysteme sind längst ein zentraler Baustein der Energieinfrastruktur. Sie gleichen wetterbedingte Schwankungen aus, puffern Überschüsse und machen erneuerbare Energien zeitlich flexibel nutzbar, ob im Eigenheim, im Gewerbe oder auf Quartiersebene. Die Nachfrage nach diesen Lösungen steigt rasant. Batteriespeicher werden zunehmend zur Standardkomponente in privaten Haushalten, Industrieanlagen oder kombiniert mit Photovoltaikanlagen und Mieterstrommodellen.

Doch erst durch intelligente Steuerung entfalten sie ihr Potenzial: Energiemanagementsysteme analysieren Daten in Echtzeit und entscheiden automatisiert, wann Strom gespeichert, genutzt oder eingespeist wird. Ohne diese digitale Intelligenz bliebe die Technik wirkungslos. Batteriespeicher machen erneuerbare Energie nicht wetterunabhängig, aber verlässlich abrufbar. Und sie zeigen: Verfügbarkeit entsteht durch Software, nicht durch Dauerbetrieb.

Im B2B-Marketing macht man komplexe Produkte verständlich, greifbar und relevant. Idealerweise mit einem emotionalen Anker. Bei erneuerbaren Energien ist das nicht anders. Für viele Menschen bleiben sie abstrakt und schwer fassbar. Doch wenn wir Verbrauchsdaten gut visualisieren, mit Interaktion und Gamification kombinieren, kann daraus echte Aufklärung entstehen. Transparenz wird dann zum Katalysator: für Akzeptanz, für Mitgestaltung und für Neugier statt Skepsis.”

Johannes Kasch, B2B Marketing bei slashwhy

Fazit: Software ist der Schlüssel zur Energiewende

Die Kritik, erneuerbare Energien seien unzuverlässig, greift zu kurz. Sie basiert auf einem Bild von Energieversorgung, das nicht mehr zur Realität passt. Und zur Zukunft schon gar nicht. Die Frage ist also längst nicht mehr, ob Sonne und Wind uns verlässlich mit Energie versorgen können, sondern wie wir ihr Potenzial intelligent nutzen.

Die Antwort beginnt mit Technologie, führt über Software und endet beim Menschen: Virtuelle Kraftwerke vernetzen dezentrale Erzeugung intelligent. Batteriespeicher machen Energie dann verfügbar, wenn sie gebraucht wird. Und Transparenz durch digitale Energiemanagementsysteme schafft Vertrauen und Teilhabe.

Was alle drei Ansätze verbindet: Sie funktionieren nur mit der richtigen digitalen Steuerung. Software ist dabei nicht nur Werkzeug, sondern Taktgeber für ein Energiesystem, das dynamisch denkt, flexibel handelt und den Menschen einbezieht.

Über die Autoren

  • johannes-kasch

    Über Johannes Kasch

    Komplizierte Themen aus der Digitalwirtschaft möglichst einfach erklären und emotional aufladen: Diese Mission verfolgt Johannes in seiner täglichen Arbeit bei slashwhy. Als Content Marketing Specialist ist er z.B. in unsere Social Media Profile und diesen Blog involviert. Mit 10 Jahren Erfahrung in Medienproduktion, Brand Building und Redaktion unterstützt der studierte Kommunikationswissenschaftler unsere Branchenexpert:innen beim Vermitteln von Fachwissen oder gibt unseren Leser:innen Einblick in spannende Software-Projekte.

  • niklas-tuepker-business-manager-slashwhy

    Über Niklas Tüpker

    Niklas ist Enthusiast für agile Softwareentwicklung. Als Business Manager im Bereich CleanTech bei slashwhy betreut er mit seinem Team vom Standort Osnabrück aus namhafte Kunden aus dem Energieumfeld und weiteren Industriezweigen. Seine Passion: Kunden und deren Business Case verstehen und durch großartige Software und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu Fans machen!