Pflegekräfte entlasten: Hilft digitale Dokumentation?
Pflegekräfte beschreiben Dokumentation als einen der größten Zeitfresser in ihrem Berufsalltag. Wir untersuchen, warum der Dokumentationsaufwand in der Pflege so hoch ist, welche Folgen er hat und wie digitale Lösungen Pflegekräfte entlasten und somit das Berufsbild attraktiver gestalten können.
Nimmt Dokumentation mehr Zeit als Pflege ein?
Was haben die Patienten heute gegessen? Wie viel haben sie getrunken? Wie sieht die Wunde aus? Diese Fragen gehören für Pflegekräfte zum Alltag. Jede Beobachtung, jede Handlung muss schriftlich festgehalten werden. Klingt nach einem sinnvollen Prozess, wird aber mehr und mehr zu einer Belastung. Zunehmend fließt Zeit in Dokumentation, immer weniger in das, wofür viele ihren Beruf gewählt haben: Menschen zu versorgen. Pflegekräfte arbeiten oft am Limit, fühlen sich blockiert oder frustriert. Manche verlassen den Beruf ganz, obwohl sie ihre Arbeit eigentlich lieben.
Warum blockiert Dokumentation so viel Pflegezeit?
Die Dokumentation in der Pflege ist kein Selbstzweck. Sie dient dazu, den Zustand von Patient:innen nachzuvollziehen und Behandlungen abzustimmen. Doch die Anforderungen sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Immer mehr Formulare, Checklisten und Eingabemasken müssen ausgefüllt werden, oft mehrfach, weil verschiedene Systeme nicht miteinander verbunden sind. Was einmal auf Papier erledigt wurde, wird heute zusätzlich digital erfasst und manchmal sogar in mehreren Programmen parallel. Hinzu kommen strenge rechtliche Vorgaben, die jeden Arbeitsschritt nachvollziehbar machen sollen. Mehr darüber berichtet Konrad Fenderich von slashwhy im Video.
Hat das Folgen für Pflegekräfte und Patient:innen?
Wenn Dokumentation mehr Zeit beansprucht als die eigentliche Pflege, geraten ganze Abläufe ins Ungleichgewicht. Pflegekräfte verbringen oft mehrere Stunden pro Schicht mit der Erfassung von Vitalwerten, Medikamentengaben oder Essensprotokollen. Dieser Mehraufwand führt zu höherem Arbeitsdruck und endet häufig in Überstunden, weil Pflegekräfte nach ihrem eigentlichen Schichtende noch Dokumentation nachholen müssen. Das erhöht die Belastung zusätzlich und sorgt für Frust im Berufsalltag. Langfristig wirkt sich das auch auf die Personalbindung aus: Überlastete Pflegekräfte sind anfälliger für Burnout und neigen eher dazu, den Beruf zu verlassen. Das hat wiederum Folgen für die Versorgung insgesamt, denn weniger Personal bedeutet noch mehr Belastung für die, die bleiben.
Wenn wir es nicht schaffen, durch smarte, digitale Tools diesen Dokumentationsaufwand zu minimieren, dann ist es natürlich klar, dass bei dieser Masse an Menschen, die gepflegt werden müssen, die wenigen Pflegekräfte absolut überfordert sind, weil sie ihren eigentlichen Tätigkeiten, nämlich diese Menschen zu pflegen, gar nicht mehr nachkommen können.”
Konrad Fenderich, Business Manager HealthTech
Was muss eine digitale Lösung im Pflegealltag können, um zu helfen?
Eine digitale Lösung kann die Pflegedokumentation nur dann spürbar entlasten, wenn sie den Arbeitsalltag vereinfacht, statt neue Hürden aufzubauen. Ziel ist es, dass Pflegekräfte weniger Zeit am Bildschirm (oder mit Stift und Papier!) verbringen und mehr Zeit für die direkte Versorgung bleibt. Dafür braucht es Lösungen, die sich nahtlos in bestehende Abläufe einfügen und typische Zeitfresser vermeiden. Konkret heißt das:
Eine zentrale Datenbasis mit klaren Strukturen und reibungsloser Übernahme, damit Informationen nicht mehrfach in unterschiedliche Systeme eingetragen werden müssen, vom Krankenhausinformationssystem bis zur Medizingeräteverwaltung.
Eine schnelle Erfassung direkt am Patientenbett, zum Beispiel über mobile Endgeräte oder Spracheingabe. Noch einen Schritt weiter gehen kameragestützte AI-Systeme, die Bewegungen und Abläufe automatisch erkennen und dokumentieren und das ganz ohne manuelle Eingabe.
Sichere Speicherung und Verarbeitung aller Daten, im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben.
Eine effektive digitale Dokumentation bedeutet nicht nur weniger Bürokratie, sondern auch stabilere Abläufe, klarere Kommunikation im Team und eine Versorgung, die konsistent und verlässlich bleibt.
Wie gehen wir bei slashwhy an dieses Thema heran?
Digitale Tools allein lösen auch in der Pflege noch kein Problem, ein schlechter Prozess bleibt auch digital ein schlechter Prozess. Deshalb setzen wir bei slashwhy auf einen nutzerzentrierten Ansatz. Gemeinsam mit Pflegekräften beobachten wir konkrete Arbeitssituationen: Wo entsteht unnötiger Aufwand durch zusätzliche Klicks oder Einträge? Welche Dokumentationen werden doppelt gemacht? An welchen Stellen geht wertvolle Zeit verloren?
Diese Beobachtungen übersetzen wir in Lösungen, die so gestaltet sind, dass sie den Alltag wirklich erleichtern. Das heißt: einfache Bedienung, minimale Unterbrechungen im Arbeitsfluss und Schnittstellen, die Informationen im besten Fall automatisch dort übernehmen, wo Pflegekräfte heute noch händisch arbeiten müssen. Eine digitale Lösung ist für uns erst dann gelungen, wenn sie nicht stört, sondern unterstützt.