IoT - Chancen für eine digitalere Arbeitswelt

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Unsere Arbeitswelt verändert sich kontinuierlich. Was vor einigen Jahren noch völlig normal war – also Status Quo – war, ist heute nicht mehr zwangsläufig up to date. Das gilt sowohl für die Unternehmenskultur und -führung als auch für Gestaltung der Arbeitsmodelle, genutzte Tools und Infrastruktur.

Die Prioritäten haben sich verschoben, ebenso wie das Selbstverständnis der Fachkräfte: Hohe Gehälter sind nicht mehr (ausschließlich) ein Kriterium, um einen Job anzunehmen. Vielmehr hat ein Werte-Wandel stattgefunden, der durch die Digitalisierung enorm vorangebracht wurde: Fachkräfte können sich auf sinnstiftende Tätigkeiten mit echtem Outcome konzentrieren, während intelligente Systeme und Maschinen dort unterstützen, wo sonst reelle Arbeitskraft gefragt war.

Die Zeitersparnis durch automatisierte Tätigkeiten kann nun effizient in die tatsächliche Wertschöpfung eingebracht werden. Entgegen der Befürchtung, dass Tätigkeiten wegrationalisiert werden, ist es vielmehr so, dass Kapazitäten freigegeben werden: Mehr Zeit und Freiraum für neue Ideen, Projekte und Produkte sowie verbesserte Produktivität. Je nach Branche und genauem Aufgabenfeld werden Tätigkeiten sogar ungefährlicher und präziser gestaltet.

Eine essenzielle Rolle bei diesen Veränderungen spielt das sogenannte Internet of Things: die Kommunikation digitaler Geräte, Sensoren und Anwendungen untereinander, die eine Automatisierung ermöglichen.

Wohin führt Internet of Things?

Mit dem technologischen Fortschritt werden Prozesse zunehmend effizienter gestaltet, unsere Arbeitsbedingungen dementsprechend möglichst digital aufgestellt. Genau diese Digitalisierung bietet uns enorme Chancen, diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen und Innovation voranzutreiben.

Der Arbeitsplatz der Zukunft entsteht dadurch, dass Technologien intelligent und kreativ eingesetzt werden. Oder anders gesagt: Innovationen führen zu einer Revolution der Arbeitswelt. Diese innovativen Technologien werden als smart, kompakt, effizient sowie lösungsorientiert bezeichnet. Wie können wir also IoT und nutzen, um die digitale Arbeitswelt möglich zu machen?

IoT in der Anwendung – ein Beispiel aus der Praxis

Die Umgebungstemperatur, der Luftdruck und die Luftfeuchtigkeit verändern sich stetig. Für Unternehmen, die in der Agrarwirtschaft tätig sind, kann dies schnell zur Herausforderung werden. Wo bis vor einigen Jahren noch unmittelbar durch Manpower agiert und reagiert werden musste, unterstützen nun intelligente Systeme und bieten so eine Absicherung erforderlicher Tätigkeiten. Der Landwirt muss nicht mehr auf das Feld gehen, um das Pflanzenwachstum zu begutachten, Bodenproben händisch nehmen und im Anschluss entscheiden, was zu tun ist, um die Ernte möglichst ertragreich ausfallen zu lassen. Voll automatisiert werden Daten gesammelt und mitsamt einer konkreten Handlungsempfehlung ausgespielt.

Dieses sogenannte „Precision Farming“ – auch Präzisionsackerbau oder Präzisionslandwirtschaft – revolutioniert den traditionellen, landwirtschaftlichen Ackerbau. Ein Teilstück der landwirtschaftlichen Fläche wird sprichwörtlich unter die Lupe genommen. Insbesondere deshalb praktisch, weil die bewirtschafteten Flächen immer größer werden.

Sämtliche relevante Informationen, die Pflanzenkulturen im Gewächshaus oder auf dem Feld beeinflussen, werden nicht nur protokolliert, sondern dank Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) auch als Daten an angeschlossene Systeme übertragen: Datensammlung, -transfer und -nutzung in Echtzeit. Selbst über größere räumliche Distanz ist dies möglich, so dass der:die Landwirt:in nicht selbst auf dem Feld stehen muss, sondern nur bei Bedarf aktiv wird.

Für den:die Landwirt:in bringt das u.a. folgende Vorteile mit sich:

  • Erleichterung der eigenen Arbeit und zusätzliche Sicherheit: Planungssicherheit, Automatisierung bestimmter Tätigkeiten (körperliche Entlastung), zuverlässigere Berechnung erforderlicher Mengen an Pflanzenschutzmitteln/Düngern etc. und somit eine geringere Umweltbelastung sowie Schutz vor Resistenzbildungen

  • gezieltere Saat bzw. Düngung führt zu Einsparungen bei Betriebsmitteln

  • Monitoring, Warnmeldungen, Berechnung von Wettereinflüssen und Ähnlichem dienen dem Landwirt als Entscheidungshilfe

  • Generelle Prozessoptimierung und somit mehr Zeit für andere Tätigkeiten: nicht mehr ständig auf Abruf, sondern nur bei entsprechenden Warnungen oder wenn manuelles Eingreifen als notwendig prognostiziert wird

  • Effizientere Unternehmensführung

Auch die konkreten Zahlen zeigen, dass die Digitalisierung bei Landwirt:innen in Deutschland zunehmend als Modernisierungskatalysator genutzt wird (Quelle: Deutscher Bauernverband e.V., Stand März 2020):

  • 82 Prozent der landwirtschaftliche Betriebe setzen auf digitale Technologien

  • 40 Prozent nutzen Agrar-Apps für das Smartphone oder Tablet

  • 40 Prozent steuern ihren Betrieb mithilfe von Farm- oder Herdenmanagement-Systemen

  • 32 Prozent verwenden eine intelligente und teilflächenspezifische Ausbringung von Pflanzenschutz- oder Düngemitteln

  • 28 Prozent nutzen Sensortechnik (bspw. zur Messung von Klima-, Boden- und Pflanzendaten) 19 Prozent setzen auf vorausschauende Wartung, bei der mit Sensoren und Datenanalyse drohende Ausfälle von Anlagen und Maschinen frühzeitig erkannt werden

Chancen: Synergieeffekte durch smarte Vernetzung

Angefangen bei Datenhaltung über industrielle Kommunikation und Künstliche Intelligenz bis hin zur Gestaltung der eigentlichen Workstations – IoT ermöglicht uns, digitale Vernetzung und unsere Arbeitsweisen weiterzudenken.

Uns stehen nicht nur neue Verwendungsmöglichkeiten für transferierte und gesicherte Daten zur Verfügung, sondern auch neue Wege hinsichtlich der Überlegung, wie wir mit diesen arbeiten. Die Kommunikation internetfähiger Endgeräte sowie Systemkomponenten schafft smarte Lösungen, durch die wir effiziente Workflows etablieren können.

Ob im industriellen Kontext im Rahmen virtueller Ansteuerung von Anlagen, bei konkreten Anwendungsfällen wie in unserem Agriculture-Beispiel oder auch im Kontext der CAD-Programmierung, die unabhängig von der Workstationerfolgen kann: IoT macht unseren Arbeitsalltag flexibler, effizienter, sicherer und kostengünstiger. Dank IoT können wir Ressourcen anders nutzen als bisher.

Fazit: Digital durchstarten in eine veränderte Arbeits-Welt

Obwohl IoT häufig noch als Zukunftstechnologie eingestuft wird, arbeiten wir bereits in zahlreichen Projekten aktiv mit den Möglichkeiten, die sich uns hier bieten. Wir sind überzeugt davon, dass wir den Mehrwert nicht nur für Unternehmen nutzbar machen können, sondern aktiv daran mitarbeiten, Zukunft zu gestalten.

IoT ist ein wahrer Innovationsbooster für alle mit agilem Mindset: Visionen entwickeln, auf Umsetzbarkeit prüfen und neue Lösungswege für bestehende Probleme finden. Industrie 4.0 mittels intelligenter Systeme aktiv weiterentwickeln, neuartige digitale Geschäftsmodelle kreieren, den Arbeitsalltag komfortabler und nutzerorientiert aufstellen. Oder, wie wir bei slashwhy gerne sagen: Think Big!

Über den Autor

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    Über slashwhy

    slashwhy ist Partner im Bereich der Individualentwicklung von nutzerzentrierten Software-Anwendungen. Auf Basis agiler Methoden beraten und begleiten wir Unternehmen bereits konzeptionell in frühen Phasen der Entwicklung digitaler Produkte und Geschäftsmodelle bis hin zur Realisierung und Weiterentwicklung maßgeschneiderter Lösungen.