Co-Creation in Aktion: UX-Workshop mit Techem bei slashwhy

In unserem Hamburger Office wurde Co-Creation greifbar: Gemeinsam mit Techem und ihrem Kunden Wankendorfer haben wir in einem UX-Workshop das Portal „Digitaler Heizungskeller“ weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür, wie Nutzerzentrierung und digitale Produktentwicklung Hand in Hand gehen.

26. Oktober 2025, vonNiklas Tüpker & Winona BiberinCleanTech & UX & UI Design

Gemeinsam am Tisch sitzen, gemeinsam am Ziel arbeiten

Wie baut man Software, die in der Praxis wirklich funktioniert? Am besten gemeinsam mit den Menschen, die sie später nutzen.

Genau deshalb hat unser Kunde Techem Energy Services seine eigenen Kunden aus der Wohnungswirtschaft zu uns ins Hamburger slashwhy Büro eingeladen. Im Mittelpunkt unseres Workshops standen die Nutzer:innen des Digitalen Heizungskellers. Mit dem Digitalen Heizungskeller können Heizungsanlagen in einer Vielzahl an Gebäuden remote überwacht und analysiert werden. Durch die Umsetzung, der dort vorgeschlagenen Maßnahmen, werden Heizungsanlagen effizienter und erzeugen weniger klimaschädliches CO₂.

Statt also lange über Annahmen zu diskutieren, saßen alle Beteiligten gemeinsam bei uns am Tisch: Entwickler:innen, UX-Designer:innen, Produktverantwortliche und die Menschen, die täglich mit Gebäuden und Heizungsanlagen zu tun haben.

Unser Ziel: Ein gutes Produkt noch nutzerzentrierter machen

Der Digitalen Heizungskeller von Techem vernetzt Heizungsanlagen in Wohngebäuden und macht die Messdaten nutzbar. Das Portal ermöglicht eine Analyse der Verbräuche und erkennt Störungen und Optimierungspotenziale frühzeitig; ein wichtiger Baustein für die Dekarboniserung und das klimafreundliche Gebäudemanagement der Zukunft.

Das Team von Techem verfolgt dabei einen klaren Anspruch: eine Lösung anzubieten, die nicht nur technisch überzeugt, sondern auch gern genutzt wird und den Arbeitsalltag der Anwender:innen spürbar erleichtert.

Unsere CleanTech Crew begleitet Techem bei der nutzerzentrierten Weiterentwicklung dieses bereits starken Produkts mit dem Ziel, es noch intuitiver, effizienter und praxisnäher zu gestalten. Dafür braucht es eines: echtes Verständnis. Und das entsteht, wenn man mit den Menschen spricht, die täglich mit dem System arbeiten.

Genau dafür war der Workshop bei uns in Hamburg gedacht. Gemeinsam mit Techem und Vertreter:innen aus der Wohnungswirtschaft haben wir untersucht, wie das Portal im Alltag eingesetzt wird, wo Nutzer:innen auf Hürden stoßen und welche Ideen sie für neue Funktionen haben. Ein Tag, an dem Wissen, Erfahrung und Neugier aufeinandertreffen und an dem die Basis für die nächsten Entwicklungsschritte gelegt wurde.

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Was uns an der Zusammenarbeit mit slashwhy begeistert, ist die echte Partnerschaft. Unser Workshop hat gezeigt, dass nicht einfach umgesetzt, sondern mitgedacht, hinterfragt und gemeinsam gestaltet wird. Man spürt, dass das Team genauso für das Projekt brennt wie wir selbst.”

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Dr. Ing. Daniel Ghebru

Head of Energy Efficiency bei Techem

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Mit Techem zusammenzuarbeiten, heißt, Energie im doppelten Sinne zu erleben. Man spürt in jedem Gespräch, dass sie nicht einfach Software bauen wollen; sie wollen mit ihrer Arbeit wirklich etwas bewegen. Diese Überzeugung merkt man in jedem Meeting, jedem Feedback, jedem Detail.”

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Niklas Tüpker

Business Manager CleanTech bei slashwhy

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Co-Creation Workshops verbinden Perspektiven. Sie geben Anwender:innen die Möglichkeit, ihre Anforderungen direkt mit dem Entwicklungsteam zu teilen und Teil der Lösungsfindung zu sein. Entwickler:innen und Kunde können ein besseres Verständnis für ihre Nutzenden entwickeln. So können wir Software entwickeln, die nicht nur technisch irgendwie funktioniert, sondern echte Probleme löst und Nutzer:innen begeistert.”

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Winona Biber

UX Designerin bei slashwhy

Ein erfolgreicher Workshop beginnt nicht mit Ideen, sondern mit Verständnis

In der nutzerzentrierten Software-Entwicklung sprechen wir davon, vom „Problemraum“ in den „Lösungsraum“ zu kommen.

Im Problemraum geht es darum, die aktuelle Situation zu verstehen: Wer nutzt die Software? Welche Aufgaben müssen gelöst werden? Wo entstehen im Alltag Reibungspunkte? Und was funktioniert bereits sehr gut?

Erst wenn dieses Verständnis da ist, öffnet sich der metaphorische Lösungsraum, in dem Ideen, Konzepte und konkrete Optimierungen entstehen, die das bestehende Produkt weiter stärken.

Genau diesen Prozess sind wir gemeinsam mit Techem und Wankendorfer durchlaufen. Im Workshop haben wir daran gearbeitet, den Digitalen Heizungskeller noch besser an den Bedürfnissen der Nutzer:innen auszurichten und neue Ansätze für zukünftige Erweiterungen zu entwickeln. Methodisch sind wir dabei folgendermaßen vorgegangen:

1. Nutzer:innen verstehen

  • In der ersten Workshop-Phase geht es nicht darum, Funktionen zu diskutieren, sondern den Kontext zu begreifen. Zunächst stand also Zuhören auf dem Plan. Denn nur, wenn wir verstehen, wie der Arbeitsalltag der Nutzer:innen wirklich abläuft, können wir Software entwickeln, die in der Praxis und nicht nur auf dem Papier hilft. Der große Vorteil ist an dieser Stelle, dass bereits eine starke digitale Lösung existiert, die wir nutzerzentriert weiterentwickeln dürfen.

2. Proto-Personas entwickeln

  • Aus den Gesprächen entstanden anschließend Proto-Personas, also fiktive, aber realistische Nutzerprofile, die Rollen, Ziele und Bedürfnisse zusammenfassen. Zum Beispiel: „Der technische Hausverwalter, der schnell erkennen muss, wo Handlungsbedarf besteht“, oder „die Objektmanagerin, die viele Gebäude gleichzeitig im Blick behalten will“.

  • Solche Proto-Personas müssen noch mit weiterer User Research angereichert werden, aber schaffen von Beginn an ein gemeinsames Verständnis im Team, insbesondere wenn die Informationen direkt von den Nutzer:innen kommen.

  • Durch die Personifizierung kann im Team über konkrete Aufgabenfelder und Herausforderungen verschiedener Nutzergruppen gesprochen werden, statt vage über die nicht definierte große Gruppe „die Nutzer:innen“ zu reden. Das sorgt für Fokus und verhindert Missverständnisse, wenn später Entscheidungen getroffen werden.

3. Ideenfindung mit Struktur

  • Mit der Kreativmethode "Crazy 8s", entwickelten die Teilnehmenden in kurzer Zeit viele unterschiedliche Ansätze für die nutzerzentrierte Weiterentwicklung des Portals.

  • Das Besondere: Die besten Ideen kamen nicht von uns allein, sondern aus der gemeinsamen Arbeit mit Techem und den Anwender:innen selbst. Diese Vielfalt an Perspektiven ist der Kern solcher Co-Creation-Workshops, denn sie macht Lösungen robuster, praxisnäher und oft überraschend einfach.

4. Usability-Test – Realität trifft Konzept

  • Zum Abschluss wurde es praktisch: Die Teilnehmenden loggten selbst in das Portal ein und bearbeiteten typische Aufgaben. Sie dachten laut, erzählten, was sie erwarteten, was funktionierte und wo sie zögerten. In dieser einen Stunde zeigte sich, was sonst Wochen später auffällt: welche Funktionen intuitiv sind und welche noch Stolpersteine haben.

  • Das Ergebnis: ehrliches, direktes Feedback aus der echten Nutzungssituation. Diese Beobachtungen fließen nun direkt in die Weiterentwicklung ein, damit das Portal nicht nur technisch stark, sondern auch im Alltag angenehm und verständlich bleibt.

Fazit: Ein Tag voller Erkenntnisse und Zusammenarbeit

Tiefes Verständnis für Nutzer:innen entsteht oft über Wochen, manchmal aber auch an einem einzigen Tag. Der Workshop mit Techem war genau so ein Tag.

Das Besondere: Techem hat seine eigenen Kund:innen aus der Wohnungswirtschaft mitgebracht. Die Menschen also, die das Portal Digitaler Heizungskeller bereits täglich nutzen. Diese Perspektive hat uns im Workshop geholfen, reale Herausforderungen sichtbar zu machen und gezielt darüber nachzudenken, wie die bestehende Lösung noch intuitiver und wirkungsvoller werden kann.

Viele Hypothesen bestätigten sich, andere wurden bewusst infrage gestellt. Ein Zeichen für Techems hohen Anspruch, den Status quo immer wieder kritisch zu prüfen, um ein Produkt zu schaffen, das nicht nur funktioniert, sondern auch gern genutzt wird.

Und auch die Atmosphäre war großartig: offen, partnerschaftlich, lösungsorientiert. Man merkte schnell, dass hier keine getrennten Teams arbeiten, sondern Menschen, die dasselbe Ziel verfolgen.

Für uns bei slashwhy war dieser Workshop ein Beispiel dafür, wie Co-Creation in der Praxis gelingt: wenn Kund:innen, Partner und Nutzer:innen offen, empathisch und auf Augenhöhe an einer Idee arbeiten.

Über die Autor:innen

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    Über Niklas Tüpker

    Niklas ist Enthusiast für agile Softwareentwicklung. Als Business Manager im Bereich CleanTech bei slashwhy betreut er mit seinem Team vom Standort Osnabrück aus namhafte Kunden aus dem Energieumfeld und weiteren Industriezweigen. Seine Passion: Kunden und deren Business Case verstehen und durch großartige Software und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu Fans machen!

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    Über Winona Biber

    Winona liebt nicht nur ein gutes Problem, sondern auch eine gute Lösung dafür zu finden. Als User Experience Designer bei slashwhy weiß sie, dass diese Lösung für Menschen funktionieren muss. Sie ist davon überzeugt, dass Research, gute Konzepte und Testing die Basis für bereichernde Erfahrungen und erfolgreiche Produkte sind.