Scrum & Agile: Abhängigkeiten in Software-Projekten erfolgreich managen
Abhängigkeiten und entsprechende Herausforderungen zwischen Teams, Units oder Features in skalierten Software-Projekten sind unvermeidbar. Das Gute: Sie lassen sich mit den richtigen Werkzeugen erkennen, lösen und vermeiden. In diesem Artikel zeigen wir, warum wir an dieser Stelle Agile Coaches und Scrum Master mit an den Tisch holen und warum du das auch tun solltest.
Abhängigkeiten in skalierten Software-Projekten: Risiko?
Je größer ein Software-Projekt, desto mehr Teams arbeiten parallel an der Entwicklung. In skalierten Software-Projekten entstehen dadurch zwangsläufig Abhängigkeiten: Ein Feature von Team A muss erst fertiggestellt werden, bevor Team B weitermachen kann. Was im Kleinen noch beherrschbar wirkt, entwickelt sich bei mehreren Teams schnell zum Dominoeffekt, der Zeitpläne ins Wanken bringt und die Produktivität spürbar verringert.
Gerade im Industrie-Umfeld ist das besonders kritisch. Hier müssen häufig Hardware, Embedded Software, Steuerungen und Cloud-Komponenten zusammenspielen. Verzögert sich ein Element, wirkt sich das sofort auf die gesamte Kette aus. Die Folgen sind bekannt: zusätzlicher Koordinationsaufwand, lange Wartezeiten, mehr Abstimmungsrunden und weniger Fokus auf die eigentliche Wertschöpfung.
Typische Anzeichen für problematische Abhängigkeiten sind Sprints, in denen Teams auf fehlende Vorleistungen warten, Boards mit zahlreichen „Blocked“-Tickets oder Reviews, die sich mehr um Hindernisse drehen als um echte Fortschritte. Hinter diesen Symptomen steckt selten nur ein technisches Problem. Vielmehr handelt es sich um eine organisatorische und kommunikative Herausforderung, die aktiv gesteuert werden muss.
An dieser Stelle holen wir bei slashwhy gerne unsere Agile Coaches und Scrum Master mit in die Runde. Sie machen Abhängigkeiten sichtbar, schaffen Transparenz über Schnittstellen und fördern eine Kultur, in der Risiken frühzeitig angesprochen werden können. Ihr Beitrag entscheidet darüber, ob Abhängigkeiten zum Bremser oder zum lösbaren Teil einer funktionierenden agilen Organisation werden.”
Matthes Hoof, Business Manager Industry bei slashwhy
Unser slashwhy Ansatz, Abhängigkeiten zu managen
Wenn mehrere Teams parallel an einer Softwarelösung arbeiten, entsteht schnell ein komplexes Geflecht aus Abhängigkeiten. Ein Feature muss warten, bis ein anderes fertig ist, Schnittstellen sind noch nicht geklärt, und ganze Sprints geraten ins Stocken. Für viele Industrieunternehmen, die verstärkt Software-Kompetenz aufbauen, ist das ein vertrautes Szenario mit spürbaren Folgen für Zeit, Kosten und Qualität.
In unserem Alltag bei slashwhy sehen wir regelmäßig, wie diese Abhängigkeiten Projekte ausbremsen können. Doch wir erleben auch, dass es anders geht: Mit der richtigen Struktur, klarer Kommunikation und Unterstützung durch Agile Coaches und Scrum Master lassen sich Blockaden nicht nur schneller auflösen, sondern von vornherein vermeiden. Wie das gelingt, erklärt Matthes Hoof, Business Manager unserer Industry Crew, im folgenden Video.
Wie Teams mit Abhängigkeiten umgehen können
Schritt 1: So machst du Abhängigkeiten in skalierten Software-Projekten sichtbar
Der erste Schritt besteht darin, Abhängigkeiten überhaupt zu erkennen. Unsere Agile Coaches sorgen dafür, dass sie nicht erst im Sprint Planning oder während der Entwicklung plötzlich aufpoppen. Stattdessen schaffen sie Transparenz und machen potenzielle Blocker frühzeitig sichtbar.
Im Industrie-Umfeld zeigt sich das zum Beispiel dann, wenn ein Team an der Embedded-Software für eine Maschine arbeitet, während ein anderes Team parallel das HMI entwickelt. Fehlt eine definierte Schnittstelle, bleibt das HMI-Team blockiert und die Verzögerung zieht sich durch den gesamten Entwicklungszyklus. Typische Werkzeuge unserer Coaches sind hier:
gemeinsame Refinements über mehrere Teams hinweg,
übergreifende Boards, die Abhängigkeiten klar visualisieren,
das Aufbrechen von Silos zwischen Abteilungen bzw. Business Units,
Reviews, in denen nicht nur Ergebnisse, sondern auch Hindernisse offen besprochen werden.
Das Entscheidende ist die Haltung: Abhängigkeiten werden nicht als Schwäche gesehen, sondern als normaler Bestandteil skalierten Arbeitens, solange sie rechtzeitig adressiert werden.
Schritt 2: So löst du Abhängigkeiten in skalierten Software-Projekten auf
Sind Abhängigkeiten erst einmal erkannt, geht es darum, sie gezielt aufzulösen. Unsere Agile Coaches und Scrum Master helfen Teams, technische und organisatorische Blockaden abzubauen.
Ein typisches Beispiel aus dem Maschinenbau: Das Team, das die Steuerungssoftware entwickelt, benötigt bestimmte Datenpunkte aus dem Cloud-Backend. Bleibt unklar, wie diese Daten modelliert werden, entstehen Wartezeiten und Workarounds. Hier greifen unsere Coaches ein, moderieren die Schnittstellendefinition und sorgen dafür, dass beide Teams verbindlich auf ein gemeinsames Verständnis kommen. Praktische Hebel dafür sind:
Schnittstellen klar definieren und dokumentieren,
cross-funktionale Teams aufstellen, die möglichst viele Fähigkeiten bündeln,
eindeutige Ownership schaffen, damit Zuständigkeiten nicht im Unklaren bleiben.
So entsteht weniger Wartezeit und mehr Eigenständigkeit. Das ist ein entscheidender Faktor, wenn komplexe Softwarelösungen parallel entwickelt werden.
Schritt 3: So vermeidest du Abhängigkeiten in skalierten Software-Projekten
Am wirksamsten ist es natürlich, Abhängigkeiten gar nicht erst entstehen zu lassen. Unsere Agile Coaches unterstützen Teams dabei, ihre Arbeit so zu organisieren, dass sie möglichst unabhängig liefern können.
Ein Beispiel aus der Produktion: Entwickelt ein Team die Sensorik für eine Maschine und ein anderes die Auswertungslogik im Backend, lassen sich spätere Blockaden vermeiden, wenn beide Teams von Beginn an mit klar abgegrenzten Datenformaten arbeiten. So kann jedes Team unabhängig Fortschritte machen, ohne auf Vorleistungen zu warten. Wir setzen hier vor allem auf drei Prinzipien:
End-to-End-Verantwortung: Jedes Team deckt einen kompletten Wertschöpfungsschritt ab.
Feature-Slicing: Anforderungen werden so geschnitten, dass sie unabhängig lieferbar sind.
Modulare Architekturen: Services und Systeme werden bewusst entkoppelt, damit Teams autonom arbeiten können.
Das Ergebnis: weniger Synchronisationsaufwand, mehr Geschwindigkeit und eine Organisation, die auch bei wachsender Komplexität handlungsfähig bleibt.
Fazit: Abhängigkeiten aktiv gestalten statt erdulden
Abhängigkeiten in skalierten Software-Projekten sind unvermeidbar. Doch wie mit ihnen umgegangen wird, entscheidet über den Projekterfolg. Wer sie nur verwaltet, verliert Zeit, Geld und Motivation. Wer sie hingegen sichtbar macht, konsequent auflöst und von Anfang an vermeidet, schafft die Grundlage für produktive Teams, stabile Lieferfähigkeit und die Einhaltung von Deadlines bzw. Zusagen
Unsere Erfahrung zeigt: Gerade im Industrie-Umfeld mit komplexen Produkten und langen Entwicklungszyklen ist die Rolle von Agile Coaches und Scrum Mastern zentral. Sie schaffen Transparenz, fördern Kommunikation und geben den Teams Strukturen an die Hand, mit denen Abhängigkeiten nicht mehr zum Bremsklotz, sondern zum gestaltbaren Teil einer funktionierenden Organisation werden.
Damit bleibt mehr Energie für das, worum es eigentlich geht: innovative Softwarelösungen, die den Maschinen- und Anlagenbau zukunftsfähig machen.